Heute zeigt uns Florian, dass Verschwörungstheorien und Massenbewegungen abgedrehter Schwurbler keine moderne Erscheinung sind und wo sie im dümmsten Fall hinführen können. Der Rintfleisch-Pogrom von 1298 war ein furchtbarer Einschnitt in der Geschichte des deutschen Judentums im Mittelalter. Wenn ihr etwas über die antijüdischen Narrative des 13. Jahrhunderts, die Gemeinde von Rothenburg ob der Tauber und einen mörderischen Metzger wissen wollt und dann auch noch neugierig seid, wie bei der ganzen Sache ein Mann namens Adolf hinein passt, dann hört mal rein!
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Pia sagt:
Hallo ihr Lieben!
Normalerweise gehöre ich zu den stillschweigenden Genießern eures Podcasts, aber bei dieser Folge ist es mir ein Bedürfnis auch mal einen Kommentar zu hinterlassen.
Zu erst einmal: ihr seid klasse! Jeder von euch auf seine Art, und das ist es auch, was den Podcast so spannend macht, weil jeder von euch einen anderen Blickwinkel mitbringt und dadurch immer Abwechslung und eine unfassbar große Bandbreite gegeben ist.
Warum ich mich diesmal zu einem Kommentar hinreißen hab lassen ist das Thema der Folge, oder wohl eher ein Satz von Flo gegen Ende (etwa bei Minute 58), dass man die selben Denkstrukturen und Narrative auch losgelöst von den Juden in anderen Verschwörungs- und Hassmythen wiederfindet, weil mir letzte Woche erst ein sehr banales Beispiel davon untergekommen ist, dass mich da schon, rein von der Struktur und den dahinter liegenden Denkmustern her, wage an die Thematik der Hostienfrevel erinnert hat, und daran wurde ich beim Hören der Folge direkt wieder erinnert.
Nein, ich will damit in keiner Weise die Pogrome des Mittelalters oder auch der Neuzeit verharmlosen oder relativieren, ganz im Gegenteil. Eher hat es mich erschreckt zu sehen, um wie viel tiefer diese Muster tatsächlich sitzen.
Nun aber zu meinem Erlebnis. Ich lebe in München, und war dort in der Innenstadt unterwegs, als ich zufällig das Gespräch einer Gruppe Fußballfans überhört habe. Fußball ist für einige inzwischen ja zu so etwas wie einer Ersatzreligion geworden, und ich erinnere mich noch gut, wie wir in der Schule im Religionsunterricht einmal die Merkmale und Strukturen von Religionen mit den Mechanismen bei vielen Fußballanhängern kontrastiert haben, um genau diesen Charakter der Ersatzreligion herauszuarbeiten. Diese Gruppe Fußballfans, Touristen, also keine Bayernfans, unterhielten sich also darüber, dass dies ja dort am Rathaus doch eben jener Balkon sei, wo sonst die Meisterfeiern abgehalten würden, und ob man da nicht mal hinaufklettern sollte, um einfach mal „draufzupissen“ [sic]. Gewissermaßen, im Kontext der Ersatzreligion, ein Akt der Entweihung, quasi das „Fußballequivalent“ des Hostienfrevels.
Nun sagte meine Oma schon immer „wie der Schelm denkt, so ist er“, was nichts anderes bedeutet, dass auch Schlechtigkeiten, die man in seinem eigenen Denken anderen zutraut, ja erst einmal aus einem selbst, sprich dem eigenen Denken heraus, entstehen, und es mehr über einen selbst aussagt, was man von anderen denkt, als über die anderen. Spricht nun vielleicht auch nicht gerade für meine Gedanken, die dann aufkamen. Ich jedenfalls dachte mir im Stillen für mich, dass diese Gruppe dort – alles Männer, 5 oder 6 davon, um die 50, manche mit ordentlichen Bierbäuchen, also so richtige Klischee-Fußballfans, der Sprache nach eher untere Bildungsschicht, einfache Verhältnisse, grobe Hände, die eher von körperlicher Arbeit zeugen – wohl selbst unter den ersten wären, die gewaltbereit wären, wenn so etwas ihrem eigenen Verein ‚angetan‘ würde und sie es mitbekämen. Vielleicht nicht als die ersten, die draufhauen, aber als Mitläufer wenn es sich gerade ergibt.
Erschreckt hat mich beides. Sowohl deren Unbekümmertheit beim darüber nachdenken wie man andere verletzen oder demütigen könnte, als auch mein eigenes daraus entstehendes Gedankenkarussell, bei dem ich letztlich direkt auch selbst aufgrund von Äußerlichkeiten und ohne diese Männer zu kennen ins gedankliche Verurteilen gerutscht bin. Und dabei ist mir Fußball so egal wie grad noch was. Dennoch kann man denke ich viele Parallelen in den Mechanismen ziehen, wenn es um Rivalitäten bis hin zu Ausschreitungen und Krawallen zwischen Fußballfans geht, hin zu den Mechanismen, die Menschen auch zu anderen Ausschreitungen gegen ‚andere‘ bringen. Der Unterschied liegt eher im Ausmaß und in der überschrittenen Hemmschwelle.
24. April 2024 — 13:08